Donnerstag, 18. Oktober 2012

Und dann am leben bleiben

An: jeden von uns.

Dunkelheit. Stille. Man kann weder hören noch sehen. Ohne zu wissen warum. Man läuft blind und findet den Weg nicht. Man ist alleine. Die Dunkelheit, wie oft hat man sie sich gewünscht? Jetzt ist sie da und am liebsten will man sie sofort wieder loswerden. Hin liegen, nicht weitergehen müssen, keine Angst mehr haben. Das wünscht man sich in so einem Moment. Doch es ist nichts da. Keine Geräusche, keine Bewegungen. Nicht mal ein kleines Licht. Doch das könnte man jetzt gut gebrauchen. Ein Licht, das seine wärmenden Strahlen nach allen Richtungen ausschickt und uns ein bisschen Hoffnungen schenkt. Doch es ist nichts da. Nichts woher dieses Licht kommen könnte. Und nichts, was es zurück werfen könnte.
Doch dann streift dich ein kalter Luftzug. Wie ein Hauchen. Es lässt dich zusammen zucken. Du hast Angst. Ohne daran zu denken dankbar zu sein. Dankbar für dieses Zeichen. Es hat dir gezeigt dass du noch am Leben bist. Dass du noch nicht Gefühlstaub geworden bist und dass noch nicht alle Hoffnung verloren ist, wenn du noch daran glaubst. Und du musst daran glauben. Eine Träne fällt von deinen Augen und versickert im Boden. Ein Zeichen das du noch am Leben bist. Und dann musst du am Leben bleiben.

Denn genau in dieser Situation ist es Zeit um ein ehrliches Stück grundsolides Leben zu glauben. Es ist die letzte Ruhe vor dem Beben. Dem Beben das dich zurück bringt. Doch wenn du dich in dieser Situation versteckst und ohne den Gedanken an Erfolg einfach liegen bleibst, dann verpasst du das Leben. Seine Höhen und Tiefen. Momente unbändiger Freude, aber auch schwerer Schicksalsschläge. Du schlägst auf dem Boden der Tatsachen auf und verlierst deine schwer erkämpfte Hoffnung. Aber auch das braucht das Leben, weil man ohne die traurigen Erlebnisse nicht lernt die schönen Momente zu schätzen. Und von denen gibt es einige. Auch wenn man nicht dran glaubt. Es gibt sie. Und wenn man sich mitten in einem befindet, dann muss man ihn voll und ganz auskosten. Sagt euch nicht, dass ihr euer Leben nicht beeinflussen könnt, ihr könnt es. Viele sagen sich: "Das Leben ist wie ein Kartenspiel, das Schicksal mischt die Karten und wir spielen." So ist es, wir spielen. Aber lasst euch doch nicht die Karten aus der Hand nehmen, mischt selbst. Ich sage mir immer: "Wer denkt Kartenspiele sind Glücksspiele, der kann nicht richtig mischen." Und deshalb sage ich euch. Mischt euch die Karten selbst, und dann spielt. Es ist euer Leben. Und es sind eure Entscheidungen die euer Leben prägen. Und wenn ihr euch in völliger Dunkelheit wiederfindet, dann folgt jedem Zeichen das ihr bekommt. Und vergesst nicht ein Licht am leuchten zu halten. Ein Licht das euch zeigt wie es weitergeht und wo ihr weitergehen müsst. Ein Licht das euch zeigt das ihr immer noch am Leben seid. Denn ihr müsst am Leben bleiben. Nehmt in eurem Leben alles mit was ihr könnt. Jedes Lächeln das ihr bekommt und jede Träne die ihr weint. Sie erzählen eure Geschichte. Denn das Leben kann so schnell vorbei sein. Und genau das ist der Grund weshalb man leben soll. Man weiß nie wann es vorbei ist. Und deshalbe sage ich euch: Lebt euer Leben. Und wenn ihr an eine Stelle kommt in der ihr nicht weiter wisst, dann lasst euch helfen. Ihr habt immer jemanden an eurer Seite. Jemand der sein Leben mit dir Lebt. Und der dich auch in seinem Leben lässt. Du hast einen Platz im Leben eines Anderen. Und das soll ein Ansporn sein leben zu wollen. Denn sonst reißt ihr ein Loch in das Leben des anderen. Ein Loch in dem nurnoch Erinnerungen stecken. Und wenn in deinem Leben so ein Loch klafft. Dann nimm die Erinnerungen in dich auf. Solange du nicht vergisst wer sie dir geschenkt hat, solange lebt diese Person in dir weiter. Und du auch in ihr.

Und wenn du an einen Punkt kommst, an dem du sagst: Ich kann nicht mehr. Dann solltest du immer den gleichen Satz im Ohr haben: " Das Atmen lohnt sich trotzdem, da das Schicksal niemals jemanden verschont. Denn das Leben misst sich nicht an den Atemzügen die du tust, sondern an den Momenten die dir den Atem geraubt haben.  Und diese Momente haben dir einen Platz im Leben anderer Menschen gegeben. Menschen die dich brauchen.
Die Straße ist nicht immer eben. Und wenn du dir sicher bist das es der richtige Weg ist, dann überlege dir: Bist du denn überhaupt der richtige Mensch für diesen Weg? Dein Weg wird nicht der einfachste sein, aber sei dir bewusst es wird der richtige sein. Nimm jeden Stein den man dir in den Weg legt auf und baue daraus etwas. Dein Weg wird auch nicht der schnellste sein, aber du wirst vielen Menschen begegnen. Menschen mit denen du leben kannst. Menschen die das Leben lebenswert machen. Und wenn du auf diesem Weg bist und ihn voller Überzeugung gehst. Dann bist du am Leben..

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