Samstag, 1. September 2012

Mit dem Regen

An: alle die mit dem Regen gehen, und an mich, der mit ihm tanzt.

Und plötzlich sitzt man da im Zug. So ging es mir heute jedenfalls. Ich saß im Wagon um jemanden zu besuchen und ehe ich mich versah hatte ich fast den Ausstieg verpasst. Der Grund dafür war wahrscheinlich: Ich hatte meinen MP3-Player vergessen und saß am Fenster. Und was macht man dann. 4 Stunden nur rumsitzen? Nicht mit mir. Für mein Umfeld sah es zwar so aus als ob ich nur auf meinem Platz sitzen würde. Aber in meinen Gedanken war ich schon wieder ganz woanders:


Es hat geregnet und ich hab mir aus Langeweile die Regentropfen am Fenster angeschaut. Ich weiß nicht wie es euch bei so etwas geht, aber mich entspannt es einfach. Ich brauche dann auch keine Musik zuhören, die spielt sich eh in meinem Kopf ab. Aber was noch schöner ist: Meine Gedanken gehen automatisch auf eine Reise. Keine Ahnung wohin, sie haben auch kein Ziel oder ähnliches, aber sie machen sich auf einen Weg. Da können sich die Mitfahrer auf den Plätzen neben mir noch so laut aufregen oder streiten. Ich bleibe in meinen Gedanken versunken und bemerke das nicht einmal. Dabei ist es son einfach, das Nachdenken. Man braucht nur sine Ruhe. So wieder jeder sie auf seine Weise am besten findet. Ob mit Musik, einem Bild oder einfach nur einem Ausblick. Es ist so einfach, und kann doch so viel wert sein. Mit jedem dahinfließenden Tropfen überlege ich mir was ich eigentlich mache. Wer ich bin, oder wer ich sein will. Da kann schnell mal die Frage aufkommen, bin ich der, der ich sein will? Oder bin ich nur eingesperrt in einem, von meinem Umfeld geformten, Äusseren? Oder man fragt sich wie man auf sein Umfeld wirkt. Unscheinbar? Aufällig? Bin ich jemand von dem man denkt das mein Umfeld mich braucht? Oder bin ich einfach nur da? So denke ich meistens über mich. Ich bin einfach nur da. Vielleicht denkt der ein oder andere von euch: Japp, so gehts mir auch. Dann denkt auf garkeinen Fall das ihr unwichtig seid. Lasst euch gesagt sein: Ihr seid die wichtigsten. Warum aber sind die Unscheinbaren die Wichtigsten? Ich glaube da verhällt es sich wie mit den Regentropfen oder Schneeflocken. Ein paar sind besonders aufällig. Aber in kleinen Häufchen schmilzt der Schnee sehr schnell wieder weg. Oder ein Regenschauer: Der kann auch nicht entstehen wenn man nur ein paar große Tropfen hat. Denn er braucht alle Tropfen. Und was wirkt schon aufällig, wenn es keinen Kontrast gibt. Wenn es nur noch aufälliges auf der Welt gibt, dann ist plötzlich alles Aufällig. Nur durch die Anwesenheit von etwas unscheinbarem kann etwas Aufälliges auch aufällig wirken. Deshalb bin ich der Meinung das wir, die wir einfach nur da sind, die sind die unser Umfeld zu dem machen, was es ist. Und deshalb haben auch wir die Möglichkeit zu ändern, was geändert werden muss. Irgendwie ist das ja schon etwas komisch, oder? Die Unscheinbaren sollen etwas verändern können. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Ja, es funktioniert.
Und mir persönlich macht es auch Freude. Ein Gefühl, das ich nicht so recht beschreiben kann, überkommt mich jedesmal wenn ich da sitze und nachdenke. Ich glaube dieses Gefühl sagt mir, dass das was ich mache, das Richtige ist. Und ich bin verdammt nochmal dankbar dafür, das ich so sein kann wie ich bin, und ich selbst die Möglichkeit habe das zu werden, was ich werden möchte. Und ich sage auch zu jedem der das hier ließt: Egal zu wem du gehörst, egal ob zu den Aufälligen, zu den Unscheinbaren oder vielleicht zu etwas ganz anderem, du hast die Chance etwas zu bewegen. Und diese Chance sollte man nutzen..

1 Kommentar:

Lovely♥ hat gesagt…

Wunderschön Bruderherz ♥