Donnerstag, 8. November 2012

Die Letzten Tage des Sommer

Das Licht schimmert bunt durch die farbenfrohe Vielfalt der Blätter. Taucht den verlassen Waldweg in gleißendes Licht. Eines der Blätter löst sich vom Ast und segelt langsam herunter. Bis es von einem Windhauch weitergetragen wird. Ein Regentropfen fällt aus dem blauen Himmel. Bei jedem Schritt knistert das Laub unter den Füßen. Und irgendwo in den Baumkronen zwitschern noch ein paar Vögel. Der Sommer geht zu Ende und macht Platzt für den Herbst. Den Vorboten des Winters.

Die Sonne schenkt uns noch einmal ihre wärmenden Strahlen, bevor die Nacht hereinbricht. Man kann noch ein paar Tiere hören die sich auf den Winter vorbereiten. Und man erinnert sich noch einmal an die vergangene Zeit. Den Sommer, in dem man viel erlebt hat. Es gab Momente der Freude, des Lachens und dem unbändigem Gefühl, dass einem alles möglich erscheint. Aber auch Momente der Traurigkeit, des Alleinseins und der Tränen. Momente an die wir uns wiedererinnern werden, wenn wir es wollen. Man lässt sich noch einmal Bewusst werden, dass man die Zeit genossen hat. Dass die Mischung aus Freude und Traurigkeit, des Lachens und des Weinens und des Miteinanders, einem gezeigt hat, wie wichtig es ist zu leben. Mit jedem weiterem Schritt nimmt diese Erinnerungen in sich auf. Man sieht einen Vogel, der die Flügel ausbreitet und abhebt. Und man stellt sich vor: Wie gerne würde ich jetzt auch fliegen können. Frei sein können. Hingehen wohin ich will. Und einfach alle Hindernisse hinter mir lassen. Der Sonne entgegen fliegen, ihr folgen. Und mit jedem Atemzug, jedem fallenden Blatt weiter träumen.
Wenn man die Sonne doch nur anhalten könnte. Oder sie in sich aufsaugen. Nur um sie in einem Moment der völligen Einsamkeit und Kälte, scheinen zu lassen. Und das geht. Wenn man es will.

Jeder Sonnenstrahl schenkt dir Wärme. Diese Wärme kannst du in dich aufnehmen. Das Licht kannst du durch deine Augen in deine Seele lassen. Und von dort wärmt es deinen Körper und strahlt von innen Licht aus. Licht das nicht nur für dich ist. Ein Licht das du jedem schenken sollst, der es braucht. Jemanden der in völliger Einsamkeit lebt und im Dunkeln sitzt. Die Augen sind das Fenster zur Seele, durch sie kannst du die Seele anderer wärmen und zum leuchten bringen.
Aber es gibt auch Augen durch die garkein Licht fallen kann. Augen, wie zerbrochenes Glas...oder wie ein zerbrochenes Herz. Doch genau hier kann das Licht der Sonne helfen Wunden zu schließen. Wenn man es strahlen lässt und zeigt , dass man Helfen kann. Und dass man helfen will.

Noch ein Schritt. Das Laub knirscht. Ein weiterer Regentropfen fällt vom Himmel und läuft wie eine Träne das Gesicht herunter. Es beginnt zu regnen. Und aus dem regen wird Schnee. Die Blätter vermischen sich mit den ersten fallenden Flocken. Etwas Wunderbares. Herbst und Winter existieren gemeinsam. Und sie zeigen das auch ein Miteinander zwischen zwei völlig verschiedenen Persönlichkeiten funktioniert. Und aus dem Schnee wird wieder Regen. Regen, der dich bis auf die Haut durchnässt. Aber dir zeigt wie es ist zu leben.
Und nach dem Regen kommt die Sonne wieder. Trocknet dich und beweist dir, dass immer Hoffnung besteht. Immer.

Plötzlich ist man wieder selbst mittendrin. Mittendrin in den letzten Tagen des Sommers.Und dann sieht man ihn wieder vor sich. Den Vogel, der langsam die Flügel ausbreitet, seinen Blick zur Sonne richtend auf den den richtigen Windstoß warten und abhebt. Du siehst den Vogel der Richtung Sonne fliegt. Bis du deine Schwingen ausbreitest und ihm folgst...

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