An mich, weil ich weiß warum ich das schreibe. und an euch, damit ihr lernen könnt.
Wohin sollen wir gehen? Wenn wir alleine sind. Und
verloren in uns selbst. Wohin sollen wir gehen, wenn uns nichts mehr bleibt?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich viele. Lohnt es sich
denn noch weiter zu gehen? Was für einen Sinn hat das Leben noch, wenn wir
keine Freude mehr spüren? In Momenten, in denen wir alleine sind, was fühlen
wir da? Wurden wir wirklich allein gelassen, oder denken wir das nur? Es
passiert zu oft, dass man, wenn man sich alleine und unnütz vorkommt, diese
Gefühle noch verstärkt. Man will nicht, dass es besser wird. Man will wissen:
„Bedeute ich denn irgendjemandem noch etwas?“
Ja, das tut man. Auch wenn es einem nicht so vorkommt. Es
gibt immer jemanden dem man etwas bedeutet. Das kann jemand sein, den man
vielleicht noch gar nicht richtig kennt. Jemand, der sich in deinem Umfeld
aufhält und nur darauf wartet in dein Leben zu treten, wenn du ihn am meisten
brauchst. Klingt als würde das Ganze von etwas allwissendem gesteuert werden.
Ob das so ist, weiß ich nicht. Aber bei mir war es so. Es gibt da jemanden, den
ich lange nicht richtig kannte, obwohl sie sich viel in meinem Umfeld aufhielt.
Doch dass sie einmal so wichtig für mich werden wird, wusste ich damals noch
nicht. Es war eine Zeit, in der ich nicht wusste wo mir der Kopf steht,
geschweige denn wie ich weiter machen sollte. Das, was man Leben nennt, wurde
von einer dunklen Wolke bedeckt. Wie eine graue Welle fiel sie darüber her,
alles unter sich begrabend. Woher sollte ich wissen, was ich tun soll? Aus
einem Meer voller Gefühle, konnte ich die Richtigen nicht mehr rauspicken. Ich
wusste nicht mehr welche dich richtigen waren. Bis sie kam. Sie, die mich an
der Hand nahm und mich führte. Sie zeigte mir was richtig und was falsch ist.
Ohne mich richtig zu kennen wusste sie wie ich bin. Die dunkle Wolke über dem
was ich heute mein Leben nenne lichtete sich. Und ohne es zu bemerken, tat ich
das Selbe für sie. Wir halfen uns, indem wir für einander da waren. In den
Zeiten, in denen wir dachten alleine zu sein. Aber es war jemand da. Wir hatten
unsere Leben gerettet. Bis heute bin ich mir nicht sicher ob sie weiß, was sie
für mich getan hat. Ich hoffe es, denn für sie lohnt es sich immer weiter zu
machen und weiter zu gehen. Sie ist eine derjenigen, für dich ich bis ans Ende
der Welt gehen würde. Und das kann jeder von euch auch. Für jemanden da sein.
Jemandem zeigen, dass er nicht alleine ist kann ein Leben retten. Es ist nicht
viel, und doch kann daraus so viel entstehen. Freundschaften fürs Leben.
Sie und ich, wir sind weiter gegangen, dann sind unsere
Wege von einander abgewichen. Sie haben sich getrennt. Und wir hatten Angst uns
zu verlieren. Das zu verlieren, was wir geworden sind. Ein Herz und eine Seele.
Die jeweils bessere Hälfte des anderen. Doch wir werden uns nicht verlieren.
Denn ich hoffe sie weiß, dass ich ihren Weg verfolge. Ich folge ihr. Bereite
ihr den Weg und führe sie an der Hand. Ohne meinen eigenen Weg zu verlassen.
Ich will dass sie weiß, dass ich da bin. Immer noch. Denn so retten wir unsere
Leben vor dem versinken in Selbstzweifeln und dem Gefühl des allein seins. Und
jemandem so zu helfen, kann jeder. Man muss nur seinen Willen zeigen, man muss
um das kämpfen was einem wichtig ist. Man muss um die Leben kämpfen, die einem
etwas bedeuten. Denn nur so kann man Leben retten. Mit Mut, Willen und Herz.
Man muss für diejenigen da sein, die jemanden brauchen. Und ihnen ein Zeichen
geben. Sie heraus holen, aus ihren Gedanken und ihnen zeigen wie schön das Leben
sein kann.
Das hast du für mich getan. Und ich für dich. Du bist
einer der wichtigsten Gründe, weshalb ich heute so bin, wie ich bin. Du bist
der Grund für diesen Brief. Und ich danke Gott jeden Tag dafür, dass er dich zu
mir geschickt hat. Und mich zu dir. Es ist sein Plan, dass wir so sind wie wir
sind. Wir werden uns nie verlieren, das verspreche ich dir. Denn du bist ein
Teil von mir.
Ich wollte dass du diesen Brief liest, damit du siehst,
was du mir bedeutest. Und was deine Handlungen ausgelöst haben. Jetzt hoffe
ich, dass viele andere auch so handeln. Dass sie in das Leben eines anderen
gelassen werden, es verstehen und mit leben können. Ich weiß, dass andere von
dir lernen können. Und ich hoffe sie tun es. Denn du weißt, wie man Leben
rettet..